Donnerstag, 20. August 2009

Die c/o pop Spotifyied mal wieder jeder Beschreibung


Okay also mal kurz die c/o pop, was ist das? Eine Messe der Musikindustrie in Köln und nein das ist nicht die Nachfolgerin der Popkomm, stimmt, denn auf der Popkomm (und die Popkomm war wenigstens noch lustig) gab es einst auch noch eine Menge richtig guter Konzerte zu bewundern, heute trefffen sich dort die Uninnovativen um sich gegenseitig zu beweinen und zu bemitleiden. Alle waren da die großen Labels, die Indies, die GEMA (was ich von dem Verein halte wissen die Leute, die das hier öfter lesen), Politker, Wissenschaftler ja sogar die Piratenpartei, nur igendwie fehlt da doch wer, oder?
Na klar!Die Jungs und Mädels, die die Musik machen vielleicht? Sprich, Musiker und Texter und die Produzenten? Und ganz wichtig ... wichtiger als alles andere natürlich die Fans!

Ja die Musiker brauchts natürlich nicht, die sollen weiter die Fresse halten und sich brav fürn Appl un n Ei vermarkten lassen. Von den Fans (die übrigens noch nie gefragt wurden, was sie gerne hätten) erwartet man nur, dass sie weiter blind jeden überteuerten Scheiß kaufen sollen vorzugsweise Majorlabelkram weswegen sich die Gema auch alle Mühe gibt die Kleinen im Biz vom Markt zu verdrängen. Wer nicht mitspielt ist sowieso ein böser Musikpirat und gehört für den Rest seines Lebens eingesperrt oder mindestens auf tausende von Euros verklagt weil er es wagt die überflüssige "Diensleistung" der Labels zu hintergehen.
Also ich glaube alles in allem hat die diesjährige c/o pop wieder mal die Kriegstrommeln geschlagen und mit viel Tamtam zum Gefecht gegen Musikschaffende und Fans geblasen.

Den richtigen Ton treffen die Herren dabei schon lange nicht mehr, Dieter Gorny, als Vertreter der Major Labels will die "Zäune noch höher bauen" und bellt wie ein Zahnloser Pitbull seit gefühlten 20Jahren wieder mal den Baum der bösen filesharer an und hat damit auch noch alle Anwesenden auf seiner Seite.
Andersdenkende unerwünscht, die könnten ja einen anderen Takt anschlagen, (ich höre übrigens gerade Radioheads Nude remixe die zu tausenden von Fans umsonst angefertigt wurden und überlege ob ich auch einen baue, den Song und die Spuren gabs gratis)!
Und dann immer diese tollen halbgaren "Lösungen" die dann bei solchen Anlässen aus dem Hut gezaubert werden, wie z.B. Spotify. Spotify ist eine Art Majorlabel flatrate für alles was die so an unkreativem Schrott aus ihren Studios rauslassen, kostet natürlich Geld, es sei denn man lässt sich stattdessen voll Werbung pumpen, was aber in Deutschland dank der GEMA (der war warscheinlich wieder der Anteil zu klein) *lacht* noch nicht möglich ist, die sind da noch am verhandeln.
An sich ist das gar keine so schlechte Idee, Lieschen Müller könnte sich für ein paar Tacken im Monat den I-pod mit den gesammelten Werken von Britney "wir wissen du hast deine Awards nur aufgrund deines Majordeals bekommen" Spears vollschaufeln und wäre happy, das ist ja was, was ich schon vor 15 Jahren vorgeschlagen habe, das wäre doch fast zu schön um wahr zu sein. Sollten die endlich mal was kapiert haben?
Aber jetzt kommt der Knaller, der Cluo an der Sache ist, dass man die Dinger nicht physikalisch auf seinen Rechner laden darf. Wobei das ein Witz ist denn alles was aus meinen Boxen kommt, kann ich auch aufzeichnen, aber wir gehen mal von Lieschen Müller aus, ja? Und nein, auch nicht kopieren und auf dem USB Stick mit ins Auto nehmen oder auf den I-pod ziehen, nein nein, das darf man nur brav übers Netz hören, also kann ich das nicht auf meiner großen Röhrenverstärkeranlage im Wohnzimmer hören (es sei denn ich verbinde das Ding endlich mal mit dem Rechner) oder im Studio (weil ich am Studiorechner ganz bewusst kein Netz habe) oder auf dem mp3 player oder im Auto, sondern nur im Büro oder zu Hause auf dem Rechner, denn die Handyverbinung dürfte zu langsam für Streaming sein und dann gibts da noch die Leute auf dem Land, die noch mit ISDN rumgurken... tja die haben auch Pech gehabt!
Für mich ist das Ding schon gestorben, da hat es noch nicht mal die Welt ausserhalb der Verwertungslobby erblickt, denn warum soll ich für ein paar mehr billig produzierte Popsongs Geld ausgeben, wenn ich das selbe bei LastFm haben kann? Webradio zum selber zusammen basteln gibts schon! Umsonst für den Fan und Sprungbrett für kleine Musiker. Na dann, geht weiter sterben ihr Dinosaurier ihr wollt es nicht verstehen, oder? In diesem Business an den beiden Parteien vorbei zu agieren, die das Business machen, nämlich die Fans und die Musiker und zwar genau in der Reihenfolge, wird euch langfristig das Genick brechen. Pop culture 2.0, das ich nicht lache!

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