Donnerstag, 19. November 2009

Öfter mal was neues ...

sagt man hier in Deutschland und deswegen werde ich guitarrockblog heute zu machen, schließen, dich machen, abkacken lassen, aber ich sprach ja von was Neuem jepp ich hab mir nen neuen blog eingerichtet, einen eigenen wo ich ein bisschen mit wordpress rumspielen kann und den ich selbst umgestalten kann wannimmer und wie immer ich will ...

manche von euch haben auch mitbekommen, dass ich noch einen anderen blog habe und zwar den Zingtoh und auch dieses weblog wird ab heute unter der neuen Adresse fortgeführt ... eine Zusammenlegung aus praktischen Gründen

unter Alt-shift-x.de hat mir der superfreundliche Host Estugo (die Buben sind extrem nett und kompetent) im Rahmen einer Aktion ein bisschen webspace zum Rumspielen gegeben also Muttis der Nation ALT-SHIFT-X.de ist das neue Zuhause von Zing a.k.a dem Chefrocker, ist zwar noch nicht ganz eingerichtet aber das wird noch ....

Donnerstag, 27. August 2009

Auf der Suche ... nach dem Rock

Auf der Suche nach einem FTPPlugin für Firefox, bin ich vorhin über das Projekt eines Gentlemen gestoßen, der anscheinend noch mehr auf dem Kasten hat als plugins zu schreiben. Er hat eine echt coole Suchmaschine/Datenbank für Rocksongs deren Videos und Rockkünstlern gebaut, die einem das lästige Vorfiltern von Ergebnissen, die man gar nicht will, schon mal abnimmt... coole Sache, inwieweit das Ding ausgereift und vollständig ist kann ich nocht nicht sagen aber ihr könnts ja mal austesten.

unter TheRockHardTimes

Das Ende der CD oder verdammt das muss doch weh tun, oder?

Der ausschlaggebende Punkt für den Artikel hier, ist dieser Heise Bericht. Ja ihr habt richtig gelesen es werden hierzulande Menschen abgemahnt, weil sie ihre gekauften CDs wiederverkaufen und der unglaubllich dreiste Kommentar dieser Anwälte dazu ist ...
"Von einer Statusänderung früher legal verkaufter Tonträger könne man dadurch erfahren, dass man bei großen Online-Anbietern nachsehe, ob die Werke dort weiterhin angeboten würden. Wer jedes Risiko ausschließen wolle, der dürfe allerdings keine gebrauchten CDs verkaufen, sondern müsse sie behalten oder vernichten. "

Also gut, ich weiss jetzt grade nicht ob ich dazu aufrufen soll nie wieder CDs zu kaufen, schließlich bin ich selber Musiker und würde meine Musik ganz gerne (auch wenn eigentlich unnötig) noch ab und an mal in Physikalischer Form als CD verkaufen. Andererseits ist es natürlich eine irrsinnige Frechheit Menschen ab zu mahnen die etwas legal erworben haben und es wieder verkaufen wollen, von der wieder mal weder die Musiker noch die Fans etwas haben, sondern nur die Industrie, die den Musikern virtuelle Verwertungsrechte abkauft sie hin und her schiebt und als etwas handelt, was es de facto gar nicht gibt hmm ich glaube es wird dringend Zeit die Verwertungsrechte zu ändern, ich mein was soll das stellt euch mal vor ihr würdet euch ein Auto kaufen und wenn ihr es nicht mehr wollt oder es euch nicht merh gefällt könnt ihr das nicht verkaufen, weil Opel evtl. mittlerweile nicht mehr zu GM gehört und Magna dann die Rechte dem Design und dem know how was in dem Wagen steckt auch erworben hat, gut ich gebe zu ein bisschen hinkt der Vergleich aber auf der anderen Seite doch wieder nicht, und dann sagt man euch hey sorry aber du musst dich entweder informieren wer jetzt welches Recht hat oder im Zweifellsfall das Auto verschrotten lassen oder behalten?

Also irgendwie haben die Jungs grad alle einen Riesenschaden, wie auch immer wird das wohl zum Ende der CD (eigentlich schade) führen, denn selbst wenn ich jetzt wie ich es immer getan habe auch nur die CDs von kleinen Bands kaufe und die dann bekannt werden und ... ach egal das ist einfach Schwachsinn Leute ab zu mahnen, weil sie etwas verkaufen, was sie sich gekauft haben, freier Markt mein Arsch!
Nur noch hartgesottene Sammler werden sich in Zukunft noch CDs kaufen ... Danke Contentmafia, wieder ein großer Schritt nach vorne! Ihr seid die besten wollt ihr nicht endlich sterben gehen? So viel Dummheit muss doch schon fast weh tun, oder?

Donnerstag, 20. August 2009

Die c/o pop Spotifyied mal wieder jeder Beschreibung


Okay also mal kurz die c/o pop, was ist das? Eine Messe der Musikindustrie in Köln und nein das ist nicht die Nachfolgerin der Popkomm, stimmt, denn auf der Popkomm (und die Popkomm war wenigstens noch lustig) gab es einst auch noch eine Menge richtig guter Konzerte zu bewundern, heute trefffen sich dort die Uninnovativen um sich gegenseitig zu beweinen und zu bemitleiden. Alle waren da die großen Labels, die Indies, die GEMA (was ich von dem Verein halte wissen die Leute, die das hier öfter lesen), Politker, Wissenschaftler ja sogar die Piratenpartei, nur igendwie fehlt da doch wer, oder?
Na klar!Die Jungs und Mädels, die die Musik machen vielleicht? Sprich, Musiker und Texter und die Produzenten? Und ganz wichtig ... wichtiger als alles andere natürlich die Fans!

Ja die Musiker brauchts natürlich nicht, die sollen weiter die Fresse halten und sich brav fürn Appl un n Ei vermarkten lassen. Von den Fans (die übrigens noch nie gefragt wurden, was sie gerne hätten) erwartet man nur, dass sie weiter blind jeden überteuerten Scheiß kaufen sollen vorzugsweise Majorlabelkram weswegen sich die Gema auch alle Mühe gibt die Kleinen im Biz vom Markt zu verdrängen. Wer nicht mitspielt ist sowieso ein böser Musikpirat und gehört für den Rest seines Lebens eingesperrt oder mindestens auf tausende von Euros verklagt weil er es wagt die überflüssige "Diensleistung" der Labels zu hintergehen.
Also ich glaube alles in allem hat die diesjährige c/o pop wieder mal die Kriegstrommeln geschlagen und mit viel Tamtam zum Gefecht gegen Musikschaffende und Fans geblasen.

Den richtigen Ton treffen die Herren dabei schon lange nicht mehr, Dieter Gorny, als Vertreter der Major Labels will die "Zäune noch höher bauen" und bellt wie ein Zahnloser Pitbull seit gefühlten 20Jahren wieder mal den Baum der bösen filesharer an und hat damit auch noch alle Anwesenden auf seiner Seite.
Andersdenkende unerwünscht, die könnten ja einen anderen Takt anschlagen, (ich höre übrigens gerade Radioheads Nude remixe die zu tausenden von Fans umsonst angefertigt wurden und überlege ob ich auch einen baue, den Song und die Spuren gabs gratis)!
Und dann immer diese tollen halbgaren "Lösungen" die dann bei solchen Anlässen aus dem Hut gezaubert werden, wie z.B. Spotify. Spotify ist eine Art Majorlabel flatrate für alles was die so an unkreativem Schrott aus ihren Studios rauslassen, kostet natürlich Geld, es sei denn man lässt sich stattdessen voll Werbung pumpen, was aber in Deutschland dank der GEMA (der war warscheinlich wieder der Anteil zu klein) *lacht* noch nicht möglich ist, die sind da noch am verhandeln.
An sich ist das gar keine so schlechte Idee, Lieschen Müller könnte sich für ein paar Tacken im Monat den I-pod mit den gesammelten Werken von Britney "wir wissen du hast deine Awards nur aufgrund deines Majordeals bekommen" Spears vollschaufeln und wäre happy, das ist ja was, was ich schon vor 15 Jahren vorgeschlagen habe, das wäre doch fast zu schön um wahr zu sein. Sollten die endlich mal was kapiert haben?
Aber jetzt kommt der Knaller, der Cluo an der Sache ist, dass man die Dinger nicht physikalisch auf seinen Rechner laden darf. Wobei das ein Witz ist denn alles was aus meinen Boxen kommt, kann ich auch aufzeichnen, aber wir gehen mal von Lieschen Müller aus, ja? Und nein, auch nicht kopieren und auf dem USB Stick mit ins Auto nehmen oder auf den I-pod ziehen, nein nein, das darf man nur brav übers Netz hören, also kann ich das nicht auf meiner großen Röhrenverstärkeranlage im Wohnzimmer hören (es sei denn ich verbinde das Ding endlich mal mit dem Rechner) oder im Studio (weil ich am Studiorechner ganz bewusst kein Netz habe) oder auf dem mp3 player oder im Auto, sondern nur im Büro oder zu Hause auf dem Rechner, denn die Handyverbinung dürfte zu langsam für Streaming sein und dann gibts da noch die Leute auf dem Land, die noch mit ISDN rumgurken... tja die haben auch Pech gehabt!
Für mich ist das Ding schon gestorben, da hat es noch nicht mal die Welt ausserhalb der Verwertungslobby erblickt, denn warum soll ich für ein paar mehr billig produzierte Popsongs Geld ausgeben, wenn ich das selbe bei LastFm haben kann? Webradio zum selber zusammen basteln gibts schon! Umsonst für den Fan und Sprungbrett für kleine Musiker. Na dann, geht weiter sterben ihr Dinosaurier ihr wollt es nicht verstehen, oder? In diesem Business an den beiden Parteien vorbei zu agieren, die das Business machen, nämlich die Fans und die Musiker und zwar genau in der Reihenfolge, wird euch langfristig das Genick brechen. Pop culture 2.0, das ich nicht lache!

Freitag, 14. August 2009

Les Paul ist tot

Ich fühle mich genötigt etwas dazu zu sagen, obwohl die Nachricht schon durch Musikblogosphere gerast ist, ein paar Worte wenigstens aber ich weiss grad echt nicht was ich dazu sagen soll, ich wünsche ihm nur, dass er, wo immer er sich auch gerade befindet seine dämliche Artritis los ist, damit er wieder Gitarre spielen kann wie einst. Die Rockwelt hat diesem Genie viel zu verdanken und Gitarrenrock im speziellen. Meine persönliche Lieblingsgitarrenform trägt seinen Namen und wird noch Generationen von Gitarristen und Rockern begleiten, auch die Mehrspuraufnahmetechnik geht auf sein Konto, jupp genau, was für ne geile Erfindung ohne die die Musik heute nich das wäre, was sie ist. Aber im derzeitigen Rolling Stones überschlagen sich schon die Forderungen nach einer Wiki und posthumer Heiligsprechung etc. da will ich mich dann doch eher bescheiden kurz fassen und sagen: "Danke Lester für diese wunderbaren Werkzeuge, die uns Musikschaffenden geschenkt hast."

Aber lassen wir die Jungs von nextlevelguitar doch noch ein paar Worte zu Les größter Erfindung sagen, zu diesem Urvater der solidbody E-gitarren sagen .





und dann Les Paul in Frieden ruhen.

Dienstag, 21. Juli 2009

Gema Petition

Danke an alle die mitgezeichnet haben!!!

die zukunft der musikindustrie

ein artikel, der zwar aus dem jahr 2003 stammt (quelle), aber in seiner Aussage nichts an Treffgenauigkeit eingebüßt hat. Hey bis jetzt liegen wir noch fast im Plan.

Ich war in letzter Zeit auf einer ganzen Menge Konzerte Festivals etc. etc. und bau auch grade das Studio um und bin wieder mit drei musikalischen Projekten gleichzeitig beschäftigt, live zu sehen werde ich zwar erst wieder im November sein, aber ich bin gut beschäftigt momentan. Deswegen postet der Chefrocker in letzter Zeit auch so wenig. In der Zwischenzeit werde ich ab und an mal ein bisschen Fremdcontent posten damit das hier nicht ganz stirbt, bis wieder der kalte Winter kommt und ich dann hoffentlich vom Studio aus schreiben kann ;)


Wie es weitergeht mit der Musikindustrie

2002: Als beste Künstler werden Madonna, Herbert Grönemeyer, Tom Jones, Cher, und Santana ausgezeichnet. Zu den Top-Hits gehören Westlife mit "Uptown Girl", die No Angels mit "All Cried Out", Kelly Osbourne mit "Papa Don't Preach", Madonna mit "American Pie". Die Musikindustrie erfährt zum ersten Mal nach einer langen Boomzeit einen Umsatzrückgang. Als Hauptursachen macht sie das in Mode gekommene Kopieren von CDs und das Tauschen von Musikdateien im Internet verantwortlich. Um den Kids klar zu machen, daß das Kopieren von Musik letzendlich die Künstler schädigt, startet die Industrie die Kampagne "Copying Music is Killing Music".

2003: Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Nena, Kim Wilde, Ozzy Osbourne und Metallica als beste Künstler aus. Das Album Nr. 1 ist Nena mit Remixen ihrer größten Hits. In den Hitparaden finden sich neben Alexander, Juliette und Daniel K. auch Jeanette Biedermann mit "Rock my Life", das stark nach Roxette klingt. Weiterhin gehören Lichtenfels mit "Sounds like a Melody", Outlandish mit "Aicha", Kraftwerk mit "Tour de France 2003", KCPK mit "We will Rock You" und Murphy Brown mit "Axel F 2003" und Culture Beat mit "Mr. Vain Recall" zu den Tophits.

Die meisten CDs haben Kopierschutz. Seit August ist das Kopieren kopiergeschützter CDs verboten, ebenso das Herunterladen von Musik aus dem Internet. Der Umsatz der Musikindustrie geht um weitere 15% zurück, besonders betroffen Hit-Kompilationen mit 47%.

2004: Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen, DJ Bobo, Marianne Faithfull und Pur aus. In den Charts stehen das Hollywood Dance Project mit "Relax Reloaded", Kajagoogoo mit "Too Shy 2004", Nena mit "Haus der 2004 Sonnen" und Nico W aus "GZSZ" mit "Ich vermiß Dich wie die Hölle" lange Zeit ganz oben.

Mit Hilfe einer automatisierten Sauger-Suche kann die Musikindustrie alle Nutzer von Tauschbörsen ausfindig machen. Fünf Millionen Haushalte in Deutschland erhalten daraufhin Post des Münchner Anwalts G., der ultimativ die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung einfordert und die Erstattung von Auslagen über 583,74 Euro.

Die Tauschbörsen brechen zusammen. Die Hälfte aller T-DSL-Anschlüsse wird gekündigt. Der Umsatz der Musikindustrie geht um weitere 10% zurück.

2005: Es werden Herbert Grönemeyer, Tom Jones, die Supremes, Suzi Quatro und Elvis Presley als Künstler des Jahres ausgezeichnet, dazu Status Quo mit dem Innovationspreis des Musiker-Managements. Die Charts führen an Peter Maffay mit "So bist Du 2005", Roberto Blanco mit "Ein bißchen Spaß muß wieder mal sein" und Zarah Leander mit "Ich weiß, auch 2005 wird ein Wunder gescheh'n."

Der Umsatz der Musikindustrie schrumpft erneut um 50%.

Die Trend-Scouts entdecken, daß unter den Jugendlichen 60er- 70er- 80er und 90er- Revivals in sind. Sie treffen sich zu FlowerPower-, Disco-, New Wave- und Rave-Parties und hören die CDs ihrer Eltern. Original-CDs und LPs der vergangenen vier Jahrzehnte werden verstärkt bei Ebay gehandelt. Es wird vermutet, daß die Kids die CD erwerben, kopieren und dann weiterverkaufen. Das ist legal, da die alten CDs keinen Kopierschutz haben und nur Originale angeboten werden.

2006: Die Musikindustrie bringt ein neues Tonträgerformat heraus: Die "Smart CD". Sie benötigt spezielle Abspielgeräte mit Internet-Anschluß. Die Smart-CDs lassen sich nur abspielen, nachdem vorher eine Lizenz über das Internet gekauft wurde. Lizenzen gibt es nur noch temporär, es ist nicht mehr möglich, ein Musikstück "für immer " zu erwerben. Dafür werden die "Smart-CD"-Spieler im Bundle mit einem Musik-Abo für einen Euro angeboten.

Als erfolgreichste Künstler werden Herbert Grönemeyer, die Scorpions, Mark Oh, Oli P. und Peter Kraus ausgezeichnet. Die Charts werden beherrscht durch Songs wie "Flugzeuge im Bauch Ultimate Edition" mit Herbert Grönemeyer, Oli P. und Xavier Naidoo, "You Keep Me Hanging On" mit den Supremes, Kim Wilde und Sinema sowie "Anyplace, anywhere, whatever" von Nena, Kim Wilde und Jan Delay.

Aus Anlaß der Fußball-WM wird mit großem Marketing-Aufwand eine neue Latino-Salsa-Welle propagiert, mit Carlos Santana und Richie Valens ("La Bamba World Cup 2006 Mousse T. Remix") als Galionsfiguren. Obwohl Brasilien zum sechsten Mal Weltmeister wird, hat die Welle nur mäßigen Erfolg.

Der Absatz der Musikindustrie sinkt weiter.

2007: Mit Hinweis auf die vielen bedrohten Arbeitsplätze setzt die Musik-Lobby ein Gesetz durch, nachdem der Rückruf einmal erteilter Lizenzen möglich ist. Prompt widerruft die Industrie alle bisher erteilten Lizenzen auf nicht kopiergeschützte Tonträger. Damit werden alle älteren CDs und alle LPs illegal, ebenso Plattenspieler und CD-Spieler, die nicht dem "Smart CD" Standard entsprechen. Im Austausch für ihre Original-CDs bietet die Industrie CD-Besitzern eine Einjahreslizenz für die auf der CD vorhandene Musik an.

Nach einer erneuten Abmahnwelle der Kanzlei G. aus M. bricht der Tonträgerhandel über eBay zusammen.

Auf die Veröffentlichung von Charts und die Auszeichnung von Künstlern wird verzichtet. Zunächst einmal müssen die Lagerbestände an Smart CDs abverkauft werden.

2008: Musik wird in Deutschland nur noch im Radio oder bei Konzerten gehört. Das Radio verliert aber an Popularität, seit die Industrie die Sender zwingt, nur noch neueste Produktionen zu spielen und über diese drüberzusprechen, damit das Aufnehmen mit Tapedecks verhindert wird. Konzerte sind fast unbezahlbar geworden, da das gesamte Management von den Eintrittspreisen mitbezahlt werden muß.

Dagegen häufen sich die sogenannten "Open Jams", spontane Zusammenschlüsse von Hobby-Musikern, die auf öffentlichen Plätzen mit Gitarre, kleinem Schagzeug, Keyboard, Saxophon etc. Musik spielen und von begeisterten Zuhörern gefeiert werden.

2009: Die Musiklobby setzt beim Gesetzgeber das Verbot öffentlicher und privater Performance urheberrechtlich geschützen Materials durch. Musikinstrumente werden mit einer Urheber-Abgabe belegt, da man ja eine Gitarre etwa zum Raub-Abspielen von Stones-Songs mißbrauchen kann. "Making music is killing music" lautet die begleitende Kampagne, die den Leuten Unrechtsbewußtsein beibringen soll.

2010: Um Arbeitsplätze bei Musikern zu schützen, wird Musikunterricht rationiert: Es dürfen nur noch so viele Nachwuchsmusiker ausgebildet werden, wie der Markt braucht. Da dieser schneller schrumpft als die Musiker wegsterben, bedeutet das faktisch ein Verbot des Musikunterrichts. Hunderte Musikschulen werden geschlossen.

2011: Sarah Connor versucht mit "Terminate Me" einen neuen, nicht gecoverten Song herauszubringen, wird aber dafür von den Anwälten der Musikrechteinhaber verklagt, die es nicht erlauben, daß neue Urheber am kleiner werdenden Kuchen mitverdienen wollen. "Composing music is killing music" heißt das Schlagwort der Inhaber alter Rechte. Sarah Connor gewinnt den Rechtsstreit, wird aber kurz darauf unter mysteriösen Umständen ermordet aufgefunden. Von nun an traut sich niemand mehr, neue Songs zu schreiben.

2012: Die Eltern des 6-jährigen Wolfgang Amadeus Moherb, des "Jugend-musiziert"-Siegers, werden zu 150.000 Euro Schadenersatz an die Musikindustrie verurteilt, weil sich herausgestellt hat, daß ihr Kind erst seit eineinhalb Jahren musiziert, also nach dem Inkrafttreten der Unterrichts-Rationierung. Seine Lehrerin, die Violinistin Anne-Sophie Mutter, entzieht sich einer Gefängnisstrafe durch Flucht in den Irak, dem einzigen Land, das nicht unter Kontrolle der westlichen Wertegemeinschaft und damit der Musikindustrie ist.

2020: Nahezu jede tonliche Äußerung, darunter Motorgeräusche, Trittschall, Türschließgeräusche und gesprochenes Wort, sind unter urheberrechtlichen Schutz gefallen. Eine Tür zumachen darf quasi nur noch, wer nachweisen kann, daß der dabei erzeugte Schall nicht dem von Porsche patentierten ähnelt. Die einzigen lizenzfreien Worte sind "der", "die", "das", "und" und "hallo". Die Gespräche von Menschen, die sich das "Deutsche Sprache Abo" nicht leisten können, sind daher fast unverständlich geworden. Überhaupt ist es sehr still geworden, da fast jede Schallerzeugung das Risiko einer Abmahnung durch den Münchner Justizkonzern G. und Söhne mit sich birgt.

Die Anwälte der Ton und Schall Industrie-Gemeinschaft machen Jagd auf Park- und Waldbesitzer, die in ihren Anwesen das illegale Singen von Vögeln dulden.

2050: Europa und die USA sind in einem Handstreich vom Irak eingenommen worden. Die Iraker brauchten nur einen einzigen Muezzin, um die halbe Streitmacht der Westmächte auszuschalten, die sich, an Schall nicht mehr gewöhnt, mit zugehaltenen Ohren am Boden wälzte. Die andere Hälfte und die zivile Bevölkerung wurden dadurch gewonnen, daß man ihnen Kinderlieder vorsang. Die Menschen fingen an zu weinen und den Invasoren auf Knien zu danken, für diese neue und wunderbare Gabe, die sie so lange vermißt hatten. Seither ist der Islam die größte Weltreligion und das Reich Allahs unter der weisen Herrschaft des Kalifen von Washington schwingt sich auf zu neuer Blüte.

Salem aleikum.