Montag, 6. Oktober 2008

Der Arschlochfaktor

heisst ein Buch von Robert I. Sutton, dass ich durchaus für lesenswert halte aber zunächst mal mit Musik wenig zu tun hat. Doch es gibt sie, auch in der Musik und in der Rockmusik. Wir alle kennen Dieter und nein, ich finde das nicht lustig wenn er die Kandidaten für sein Geldscheffel Kasperletheater beschimpft und möglichst Medienwirksam mit ausgefallenen Sprüchen denen, die er für nicht talentiert genug hält den letzten Rest Spass am Musikmachen nimmt. Sicher sind Leute dabei, die nicht aussehen wie es sich für anständige Stars gehört und die kein bisschen Singen können und ja ein ehrliches Wort von Zeit zu Zeit holt so manchen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, und das ist auch wichtig und das wird von mir auch jeder bekommen, der fragt (manchmal auch ungefragt, wenn´s sein muss). Trotzdem sind die Geschmäcker verschieden und Stimmen, die selbst ein Gesangslehrer für pathologisch und unheilbar halten würde haben Weltruhm errungen. Brian Molko, würde überall aus solchen shows rausfliegen weil er zu nasal singt, von vielen Rock und Metalstars fangen wir mal gar nicht an und selbst Leute mit einer poppigeren Attitüde man denke z.B. einen Jan Delay oder noch poppiger Joe Cocker hätten keine Chance.

Ja ich gestehe ich habe auch schon mal einen Veranstalter angeschrien, weil der meinen Techniker angemault hat für etwas, wo der nichts dafür konnte. Aber es ist eh soviel Druck im Musikbusiness und ich finde man sollte insgesamt wieder auf ein normaleres Level zurück finden.

Auch wenn ich weiss ich klinge wie der alte Onkel, wenn ich sowas predige, aber eine paar der wichtigen Regeln für angehende Mitmusiker sind eigentlich sehr einfach...

1. Biedere dich nicht an. (und das stammt jetzt nicht von mir) Was du tust ist Kunst und soll das auch so bleiben und in der Kunst funktioniert sowas nie. (das habe ich von einem wirklich bekannten Künstler)

2. Mache niemals andere runter oder zieh sie mit irgendetwas auf, was schiefgelaufen ist. Das kommt zurück glaub mir! Karma is a bitch! Als ich noch sehr viel mehr live gespielt habe, haben wir öfter mal vor sehr bekannten Bands gespielt aber es gab da mal eine, die haben sich wirklich daneben benommen und deshalb erwähne ich sie hier nicht mal und wenn das Gespräch auf diese Band kommt, halte ich auch meine Fresse. Ich mache sie also nicht runter aber gebe ihnen auch das nicht, was sich Bands und Musiker am meisten wünschen, nämlich Aufmerksamkeit.

3. Sei dir immer im klaren, dass du polarisieren wirst, sobald du irgend etwas produzierst und in die Öffentlichkeit damit gehst. Was du hier tun kannst ist dir ein verdammt dickes Fell zu zu legen, damit du nicht den Veranstalter anschreien musst nur um dann dann hinterher zu Kreuze kriechen. Das hilft immer.

4. Sei immer bereit an dir selber zu arbeiten, Neues an zu fangen, fahr dich nicht fest und bleib dabei trotzdem du selbst.
5. und das ist wohl das schwierigste, sei Selbstbewußt aber kein Arschloch. Ich weiss, das ist gerade für Junge Bands nach den ersten Achtungserfolgen nicht leicht. Und ich könnte von mir nicht behaupten, dass ich in dieser Hinsicht immer ein glänzendes Beispiel war, obwohl ich glaube ich war bei weitem auch nicht der Schlimmste ;) . Aber viele Songs für die Ewigkeit, wurden von Leuten geschrieben, die man nie selbst auf einer Bühne sehen wird, Songs von Simon and Garfunkel oder Whitney Houston wurden z.B. von einem relativ unbekanntem Albert Hammond geschrieben. Von vielen weiss man sowas auch überhaupt nicht, da sie aus der Feder von total unbekannten Leuten stammen, die für Geld sogar die Urheberrechte abtreten, bevor der Song jemals veröffentlicht wird. Und ich weiss, dass von einem verlangt wird auf der Bühne etwas dar zu stellen, dass man oftmals nicht ist und den großen Zampano zu geben und auf der anderen Seite soll man aber locker bleiben. Andererseits wenn der Spagat zu groß wird, dann sollte man es auch lassen können, wobei wir wieder bei Punkt 4 wären.

Warum dieser langweilige klugscheißende Schullehrer Eintrag heute? Weil ich den Eindruck hatte, den kann jemand, den ich kenne, zum Wochenstart ganz gut brauchen.

Für alle anderen gilt, raus mit dem Arschlochfaktor aus der Musik, der hat da nichts verloren oder würdest du mit oder für so jemanden Arbeiten wollen?

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