Mittwoch, 7. Januar 2009

Schall und Rauch...

...sind gute Zutaten für eine Rockschow, sowohl als auch für eine Silvesterparty. Das neue Jahr ist da und ich bin auch wieder von meiner Netzabstinenz befreit und daher gibt der Chefrocker wieder seinen Senf zu allem, ungefragt, unerhört und unglaublich informiert.
Während der Feiertage hatte ich mal die Diskussion um Bandnamen und Künstlernamen im allgemeinen.
In Europa ist es unter den Rockmusikern noch weitestgehend der Brauch seinen richtigen Namen zu behalten und mit Alter Egos etwas vorsichtiger zu Werke zu gehen, als das z.B. bei den Kollegen auf der falschen Seite des Atlantiks der Fall ist.
Obwohl in letzter Zeit sogar bei Bands, die auf deutsch singen, immer öfter mal Namen draufstehen die gar nicht ihre eigenen sind, oder glaubt jemand ernsthaft, dass der Schlagzeuger von "wir sind Helden" in seinem Ausweis Pola Roy stehen hat?

Oder Christoph von Feydorf z.B. nennt sich eben mal ganz bescheiden "Christ". Aber zugegebener Maßen ist das auch nicht wirklich neu, denn wenn man kein "Hosen" Fan ist weiss man auch nicht, wer zum Geier Andreas Frege sein soll (Campino). Dirk Felsenheimer (Bela B.) und Jan Ulrich Max Vetter (ja so heisst Farin wirklich) sind aber auch nicht die Erfinder der "Neunamensverteilung". Die gute alte Claudia Roth kann euch davon schon ein Liedchen trällern, denn die war seinerzeit Managerin von einem gewissen Ralph Christian Möbius, besser bekannt als Rio Reiser.

Bei Hip Hoppern und Amirockern, ist das mittlerweile so normal wie bei Pornostars. Alvin Nathaniel Joiner (Xzibit) pimpt deinen Wagen während Robert James Ritchie (Kid Rock) schlechte Songs schreibt und Barb Wire poppt, also die kleine Denise Anderson.

Gut, bei vielen ist uns klar, warum die ihren Namen geändert haben und manche Namen sind auch so augenscheinlich auffällig "unecht", dass jeder sofort realisiert, dass es sich dabei um einen Künstlernamen dreht, was auch manchmal manchmal besser ist. Wie z.B. bei dem jungen William Michael Albert Broad (Billy Idol) ... mit so nem Namen kannst du kein Rockstar werden aber unter Billy Idol hasst und kennt ihn noch eine ganze Generation oder auch Ernst Ulrich Figgen, besser bekannt als Phillip Boa ... mal im Ernst, Ernst mit "Figgen" als Nachname kannst du doch nicht mal Mutti nen Staubsauger andrehen, ohne dir eine zu fangen.

Dann gibt es da noch welche, die hätten auch ihren normalen Namen nehmen können, weil er eigentlich cool, kurz und einprägsam genug wäre, wie z.B. ein gewisser Brian Warner (Marylin Manson) oder ein anderer Brian mit Nachnahmen Carrol (Buckethead), doch bei solchen Leuten gehört das Namensspielchen (ähnlich wie bei den Ärzten um mal einen deutschen Vergleich zu bemühen) einfach zum Konzept. In diese Kategorie könnte man auch Bono (Paul Hewson), Edge (David Evans), King Diamond (Kim Bendix Petersen), Blixa Bargeld (Christian Emmerich) etc. etc. aufnehmen.
Und dann gibt es noch die Kategorie, "ach echt der heisst gar nicht so?" Die Bekannteren in dieser Kategorie dürften so Leute sein, wie David Robert Jones (David Bowie) oder vielleicht auch nicht jedem geläufig, Eric Patrick Clapp (Eric Clapton) die dann meist nur wie Ronald „Bon“ Belford Scott (Bon Scott) den Vor oder Nachnamen anpassen, um das ganze etwas "leichter" aussprechbar , merkbar etc. zu machen. Wobei, wenn ich darüber nachdenke David Bowie war auch mal ne Zeit lang als Ziggy Stardust unterwegs.

Wie dem auch sei, ein Name muss immer mit etwas "gefüllt" werden, er steht für eine Person oder Sache, dabei ist es völlig egal, wie der Name denn nun lautet (natürlich gibt es da auch passendere und unpassendere man sollte vielleicht keine Deathmetalband "Barbies Ponyhof" taufen), jedoch solange kein Inhalt da ist, also etwas, das man damit verbindet. Solange das nicht der Fall ist, ist jeder Name nur Schall und Rauch und nur die Bands oder Künstler selbst sind in der Lage, dafür zu sorgen das ein Name zu einem Synonym für etwas wird. Deshalb sind Namen nicht sooooo wichtig, sondern eher das, was man daraus macht.

Die lustigste Gegebenheiten wenn es um Künstlerbezeichnungen, Aliases und Pseudonyme geht finde ich, kommt aber aus der Schauspielerriege, die es in diesem Fall einfach mal schafft die Musiker zu toppen. Aufgemerkt, Michael Douglas heisst eigentlich Michael Demsky und änderte deswegen seinen Namen auf Douglas (Desmky klingt auch doof), was widerum dazu führte das Michael Douglas seinen Namen in Michael Keaton umbenennen musste, weil Michael Douglas von Michael Demsky in der Screen Actors Guild schon vergeben war. Alles klar?
Wie dem auch sei, beide haben es geschafft sich einen Namen zu machen und wenn man kein Pseudonym benutzen will kann man es zur Not auch machen wie Reginald Kenneth Dwight der gleich seinen Namen komplett ändern ließ und sich danach noch einen Titel erarbeitete, was dabei rauskommt ist "Sir Elton John". Unser Fernseh-Elton hier in Deutschland hingegen heisst Alexander Duszat und trägt als Titel immer noch "Showpraktikant", so jetzt isses aber gut, ich will euch nicht mit Namen erschlagen aber wenn ihr noch ein paar gute wisst ... her damit!

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