"Japans alternative Politik mit Anime-Serien zeigt, dass es auch ohne die juristische Keule geht: Solange eine Serie nicht für den internationalen Markt lizenziert ist, werden die Verbreitung und insbesondere "Fan-Subbing" – selbstgemachte Untertitel von Fan-Gruppen – geduldet. Damit finden viele japanische Serien im Orginalzustand mit liebevoll gemachten Untertiteln ihren Weg aus Japan heraus – was sehr im Interesse der japanischen Studios ist.
Interessanterweise tolerieren japanische Studios auch die Pornographisierung ihrer Seriencharaktere. Disney hingegen reagiert äußerst allergisch auf jede Form der Sexualisierung einer Disney-Figur, die als "Marke" begriffen wird."
berichtete Heise in einem brilliant recherchiertem Artikel bereits im letzten Jahr, und auch die Lösungen für die Musikindustrie wurden angedeutet, aber wer ist dieser CC?
Na kommt schon wir haben doch schon immer gewusst, dass da mehr läuft zwischen Mickey und Minnie.
Die Creative-Commons-Lizenz (CC) ist eine Möglichkeit für Musikproduzierende (oder allgemein Kontentschaffende) Menschen ich nenne sie hier der Übersicht halber mal Musiker, wobei Filmemacher etc. genauso dazu gehören, sich ihre eigenen Formen der Veröffentlichung zu erschaffen.
Die Creative-Commons-Lizenz erlaubt einem das passende Lizenzieren von Songs und bleibt dabei ziemlich flexibel und auch einfach. Dazu gibt es verschiedene Varianten der CC, die jeweils in Formulierung und Wortwahl an nationale Rechtsprechung angepasst sind.
Unter creativecommons.org kann man sich seine Lizenz zusammen klickern, und unter folgenden Bedingungen auswählen:
- Keinerlei Bedingungen (Public Domain Dedication) Jeder darf alles damit machen!
- Verteilen, kopieren, verändern, kommerziell nutzen mit Nennung des ursprünglichen Autors (CC-Bezeichnung: Attribution, kurz by)
- Verteilen, kopieren, verändern, kommerziell nutzen mit Nennung des ursprünglichen Autors, aber mit der Pflicht, die gleiche Lizenz zu wählen (GPL-ähnlich; Attribution Share Alike, by-sa)
- Verteilen, kopieren, verändern, aber keine kommerzielle Nutzung mit Nennung des Autors (Attribution Non-commercial, by-nc)
- Kopieren, aber nicht verändern mit Nennung des Autors (Attribution No Derivatives, by-nd)
Was man nicht ausschließen kann, ist die Erlaubnis zum Kopieren und Weiterverteilen, denn genau deswegen wurde die CC ja geschaffen. Aber was haben z.B Musiker davon? Na ja es gibt da so ein paar Geschäftsideen, z.B. Jamendo, das kennen wir bereits, ein Riesenportal auf dem ich mir tonnenweise Musik umsonst runterladen kann nach Genre sortiert etc. abgesehen davon kann man auch mal blogs wie Gratisvibes besuchen und sich dort die neuesten Trends der umsonst Musik besorgen und wenn man will auch die Künstler direkt ansurfen und unterstützen.
Ich weiss, ich weiss, die meisten dieser CDs, Bands, Musiker kommen Qualitativ nicht annähernd an das neue AC/DC Album hin, vom Kultstatus von Bands wie Machine Head oder Metallica mal abgesehen. Wer den Artikel über recording gelesen hat, kann sich vielleicht auch vorstellen warum. Diejenigen, die sich nicht den Luxus leisten können 8 Stunden am Tag nichts anders zu machen als Musik und auch nicht entsprechende Studios mit dem entsprechenden Know how zur Verfügung haben, müssen halt oftmals kleinere Brötchen backen. Aber, im Fahrtwasser von CC ensteht auch etwas neues und wie ich finde richtig spannendes.
Es entstehen Portale/labels wie Magnatune die die Hälfte (jawohl Universal,Warner,Sony, Emi hört ihr? 50%!!!) an ihre Musiker weitergeben und downloads zu fairen Preisen Anbieten, doch auch diese, sind in letzer Zeit gezwungen ihr Geschäftsmodell trotz CC etc. an zu passen, da die Leute keine Lust mehr haben alles down zu loaden und für jeden download extra zu bezahlen und da, wie im Artikel Demonbaby´s schon angedeutet Musik Massenware wird, gibts dort jetzt auch Flatrates bei denen für relativ wenig Geld alles gehört, geladen und entsprechend der Lizenz verarbeitet und verbreitet werden kann. Die Musiker bekommen Anteilsmässig je nachdem wie oft sie gehört wurden oder gedownloaded wurden das Geld aus den Einnahmen und zwar auch 50%, das ist doch mal schnell, kreativ und fair auf den Markt reagiert. Man kann bloß hoffen, dass sich solche Modelle durchsetzen und in Zukunft mehr Musiker von ihrem tun Leben können.
Wie z.B. diese gentlemen, die live absolut überzeugend waren und auf einem reinen Netlabel umsonst erhältlich sind. Übrigens ich habe mir deren Cd nach dem Gig freiwillig gekauft, ich wollte, dass die was verdienen.
Aber ausser den Netlabels, die gar nicht anders können als ihre Bands fair zu behandeln, weil CC ja keinem ein Exklusivrecht gibt und die Distributionsrechte auch beim Künstler bleiben, gibt es noch andere schnuckelige Sachen, die CC möglich gemacht hat z.B. www.freesound.org.
Wo früher Tagelang für das Intro oder die Zwischensequenzen nach dem richtigen Soundschnippsel gesucht wurde gibt es jetzt riesige Datenbanken für Sounds im Web, alles frei alles zur Verbastelung bereit mit passendem Forum wo man sich mit anderen Bastlern austauschen kann und das ist wirklich mal ein großer Fortschritt auch für Indipendent Filmemacher usw.
Genauso wie Musopen, wo klassische Musik gespielt und frei veröffentlicht wird (da es bei Werken älter als 70 Jahre sowieso nur das recht auf das "einspielen" gibt).
Die Qualität der unter CC veröffentlichten Werke wird indes immer besser, es können wesentlich mehr Leute davon Leben, es entsteht mehr, die Vielfalt vergrößert sich, die meisten sind zwar noch keine AC/DCs oder bauen Blockbuster a la Hollywood, aber es wird fairer und angemessener und "an Elephants dream" beweist eindrucksvollst, was man mit freier Software und unter CC alles so anstellen kann, und wir stehen ja erst am Anfang,
danke für die Aufmerksamkeit, ich weiss es ist ein zähes Thema,
der Chefrocker
gibts auch in noch besserer Qualität zum download .. .
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen